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Als Zeitzeuge muß ich nicht das Internet durchforsten, um über die letzten Jahre der DDR zu schreiben. Weil ich alles erlebt habe.

Ich studierte Mitte bis Ende der Achziger in Leipzig, danach wohnte ich in Berlin. In Ostberlin. Also war ich immer dort, wo etwas passierte.

Der 4. November war ein machtvolles Bekenntnis zu einem sozialistischen Staat auf deutschem Boden. Es ging nur darum, etwas zu verbessern. Niemand wollte die Annexion durch Kohl und Konsorten.

Es kam aber anders.

Das wußten nur wenige. Die Menschen auf dem Alex nicht. Sie wollten Erneuerung – aber keinen Rückschritt.

Am 9. November wurden angeblich überraschend die Grenzen geöffnet. Der Mann, der die Meldung vorlas, lebte dann unbehelligt in Rotenburg an der Fulda. Zum Schein saß er davor ein Jahr im offenen Strafvollzug ab.

Schabowski als Handlanger des Kapitals? Ja.

Krenz war damals der Chef der DDR. Die Maueröffnung wurde nur zwei Tage nach der Kundgebung auf dem Alex beschlossen.

Krenz und Schabowski sind beide in Pommern geboren. So wie ich.

Damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Schabowski war in der Hitlerjugend aktiv – Krenz in dem Gegenstück namens FDJ.

Es verwundert auch nicht, daß die FDJ nach 1989 eine neue Heimat fand – in der CDU. Lieberknecht und Merkel sind zwei prominente Namen.

Der 9. November war kein Zufall. Er war die Antwort auf den 4. November.

Alles was dann passierte, wurde von den Westlichen Werten bestimmt – Raub, Diebstahl, Mord, Kriminalität.

Der wichtigste Tag der Ostdeutschen bleibt der 4. November.