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Aydan Özoğuz, BRD, Debatte, Deutsche Leitkultur, Deutschland
Unlängst hatte ich einen interessanten Gedankenaustausch zur Leidkultur, die es erst seit einigen Jahren gibt. Leider wurde ich nicht klüger.
Kommen wir erstmal zum Begriff der deutschen Leidkultur. Denn der ist relativ neu. Ein Friedrich Merz schoß ihn in den urdeutschen Orbit.
Das Wort „Leitkultur“ gehörte bis vor kurzem noch nicht zum allgemeinen deutschen Sprachschatz. Am 10. Oktober 2000 haben nun Deutschlands Christdemokraten, vertreten durch Friedrich Merz, ihren Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, diesen Begriff als „deutsche“ Leitkultur in die öffentliche Diskussion gebracht. Sie haben damit ein Medieninteresse geweckt, mit dem sie selbst nicht gerechnet hatten.
Wer rechnet schon mit Medieninteresse, wenn er Fraktionsvorsitzender der unbedeutenden Oppositionspartei CDU ist?
Nun kann man suchen und wird nichts finden. Außer irgendwelchen dummen Vorurteilen. Inhaltlich wird die deutsche Leidkultur leer bleiben.
Oktoberfest in München oder Karneval in Köln? Nicht typisch deutsch. Ich kann damit nichts anfangen oder verbinden. Gänsebraten oder Schweinebraten? Auch das funktioniert nicht. Brot oder Bier? Auch nicht. Nicht typisch – vor allem auch kein Alleinstellungsmerkmal für Deutsche.
Was denn nun? Was bleibt denn noch? Abendländische Kultur? Die Bibel?
Funktioniert auch nicht. Eine Wanduhr, aus dem der Kuckuck „Kuckuck“ ruft?
Ausgangspunkt für diese neue Debatte war ein Satz von Aydan:
Sobald diese Leitkultur aber inhaltlich gefüllt wird, gleitet die Debatte ins Lächerliche und Absurde, die Vorschläge verkommen zum Klischee des Deutschseins. Kein Wunder, denn eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar. Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben Einwanderung und Vielfalt unsere Geschichte geprägt.
Aydan Özoğuz wurde 1967 in Hamburg geboren. Sie ist jünger als ich und hat andere Vorfahren. Trotzdem ist ihre Aussage wahr. Offensichtlich hat sie eine gute Beobachtungsgabe. Und mir ist egal, in welcher Partei sie sitzt, welche Vorfahren sie hat und was sie macht.
Sie hat eine Punktlandung in Bezug auf die deutsche Leidkultur hingelegt.
Respekt meinerseits.
Leider kann ich Deiner Schlussfolgerung keine positive Zustimmung geben bzw. muss sie sogar mit der gegebenen Ernsthaftigkeit zurückweisen.
Die Madame hat sicher nur eine GeWi oder Soziologen Ausbildung mit den entsprechenden Kollateralschäden.
Ähnliches hätte die Madame sicher auch zur „allseits gebildeten sozialistischen Persönlichkeit“ geschrieben.
Im Gegenteil ist hier das Agendasetting eindeutig sichtbar. Hier wäre ein Gegencheck der Antagonisten von „regionale Kulturen“, „Einwanderung“ und „Vielfalt“ sicher zweckmäßig gewesen.
„Kein Wunder, denn eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“ – Dazu nur soviel: In fast 50 Ländern dieser Erde wurde ich als Deutscher identifiziert, ohne dabei die deutsche Sprache zu verwenden.
Wenn man so durch die Gegend fährt, ist das kein Wunder.
Mit Sicherheit nicht auf diese Art und Weise!
Das ist ein nativer Wessi, denn der liebt die Selbstinszenierung und Selbstdarstellung.
Kommt der lokale ABV des Wegs und konfisziert den Segway oder es gibt eine Fine wegen unerlaubten Fahrens auf der Strandpromenade dann ist dieser Typ ganz schnell wieder eines – ein Untertan.
@robotronix
Wodurch haben diese Ausländer dich denn nun als Doitschen identifiziert?
Wir sind mehr als neugierig …
Und auch deine Liste zur doitschen Leidkultur interessiert uns alle.
Nicht kneifen! Ansonsten bekommst du hier den Vornamen Troll.
Du hast genau 24 Stunden Zeit für eine Antwort.
Eigentlich ist das Deutschsein eine einfache Angelegenheit.
Die Welt befindet sich permanent im Zustand der Unordnung.
Es erfordert ein gerüttelt Maß an Deutschsein, sich im Zustand der Unordnung befindend, den Zustand der Unordnung zu erkennen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Ordnung herzustellen.
„Unknown Unknowns“ sind für einen Deutschländer (Schlandler) keine Bedrohung, sondern eine Herausforderung für die Problemlösung. Es gibt sowas eigentlich nur, damit es von einem Deutschen gelöst wird (Auch wenn der Yankee wieder mal der Verursacher des Problems ist…)
Wichtig sind hierfür die Grundtugenden des Deutschseins – Pünktlichkeit, Disziplin, Kreativität bei der Problemlösung, Organisiertheit, Beharrlichkeit und vor allem Wissen, sehr viel Wissen.
Definitiv undeutsch ist Untertanentum und Untermenschen Getue.
An dieser Stelle ein kurzes Lamento über die gegenwärtige Jugend in Deutschland – diese befindet sich im Zustand der Verwahrlosung, Juvenilen Demenz und sonstigen Morbi. Dieser Zustand hat eine Hauptursache – der Jugend wird Bildung vorenthalten, die Ausbildung die sie erhält, ist wertlos. Man kann aber davon sprechen, dass sie ordentlich durch das System abgerichtet werden, vergleichbar mit einer Hundeschule, „Sitz!“, „Faß!“, „Friß!“ et Zetera.
Als Beispiel sei hier ein Erlebnis im Yemen von vor 10 Jahren mal aufgeführt.
Der Postmaster General des Yemen hatte mich damals wegen der „deutschen Akkuratesse lobend erwähnt“.
[Der Postmaster General himself war in den 1970er Jahren Studiosi am Herder Institut zu Leipzig, hatte also Vorkenntnisse über das Deutschsein und eine gewisse Erwartungshaltung an unser Projekt.]
Parallel dazu lief ein Großprojekt der Chinesen im Land (Landesweites Mobilfunknetz für den Yemen).
Gab es ein Problem im deutschen Projekt, so war das spätestens nach 48 Stunden vollumfänglich erledigt. Auch gegen hartnäckige yemenitische Widerstände. („Ihr habt die Uhr, aber wir haben die Zeit!“)
Bei Problemen im China-Projekt war in der Regel ein Pappnasenmeeting notwendig. Dabei erschienen die Chinesen im Dutzend. Und sagten zu allem „Ja, Ja!, geht klar“.
Spätestens nach 14 Tagen war eine Rückfrage durch den PMG notwendig, mit viel Glück war dann das Problem nach 4 Wochen erledigt.
Das der PMG da stinke sauer war, ist verständlich. Denn den Druck auf den PMG übte die Oberschicht des Yemens aus, denn man wollte ja endlich landesweit mobil telefonieren… Das es nebenbei auch um Return Of Investment gegangen ist, ist dortzulande eher nebensächlich.
Sicherlich könnte man noch länger in der Vergangenheit schwelgen und Beispiele heraussuchen, wann man denn besonders deutsch war.
Als gewesener, seiender und auch es bleibender DDR-Bürger schleppt man ja eine gewaltige Last und Bürde mit durchs Leben.
Das kann und will ich aber einem nativen Wessi nicht auch noch aufbürden.
Denn diesem wird seit 70 Jahren der Blick auf das Wesentliche vernebelt und verwehrt. Er redet andauernd über Geld, hat aber keinerlei Ahnung vom Geldsystem.
Und das eigentlich dumme daran ist, er möchte weiter glauben und will nicht wissen.
Zumindest, solange es ihn nicht selber betrifft, z.B. dass das Geld auch mal alle sein kann.
Hatte ich schon erwähnt, dass wir über die modernsten Mittel der Telekommunikation der gesamten Menschheitsgeschichte verfügen?
Und warum werden sie nicht effektiv benutzt?
Warum lassen sich die Mänschen so einfach ihre Lebenszeit von Facebook, WhatsApp und Twitter klauen?
Wirklich alle Klischees bedient.
Und dann noch Untermenschen erwähnt. Ich möchte hier nichts von Herrenrasse und Untermenschen lesen.
Auch Adolfs Tagebücher interessieren mich nicht.
Brechen wir an dieser Stelle ab – es führt sonst zu noch mehr Blödsinn.