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DDR, Deutschland, Freundin, Interview, Kapitalismus, Müller Saga, Story
- Frau Schmalz-Zucker, was können sie über den Müller sagen? War er ihre große Liebe?
- Ja. Er war damals ein ganz besonderer Mensch. Und – er ist es immer noch.
- Sie leben hier in einer riesigen Villa am Bodensee. Warum haben sie Müller verlassen?
- Weil man im Kapitalismus Geld braucht. Also habe ich einen Volltrottel geheiratet, der ein unglaubliches Vermögen besitzt. Im Falle einer Scheidung gehört mir die Hälfte. Das ist unser Vertrag.
- Ähm … sie halten nicht viel von ihrem Mann?
- So ist es. Er ist ein Idiot. Ungebildet, gefühlslos. Er kriegt auch keinen hoch. Eine absolute Null. Müller dagegen – ein Traum von einem Mann.
- Warum lassen sie sich nicht scheiden?
- Dann bekomme ich nichts. Der Herr Zucker muß die Scheidung beantragen. Aber dieser Arsch hätte dann nichts mehr, womit er sich bei seinen Empfängen schmücken könnte.
- Wie war es damals mit dem Müller?
- Ausgezeichnet. Müller ist unterhaltsam und gut im Bett. Leider hatte er keine Millionen auf der Bank.
- War das der einzige Grund für die Trennung?
- Natürlich.
- Wie fühlen sie sich jetzt?
- Ich hoffe, daß der alte Sack bald stirbt. Dann bekomme ich alles. Ich warte nun schon seit 15 Jahren, daß dieser Idiot zu seinem Gott geht. Aber der Tattergreis ist nun schon 87 Jahre und will den Löffel nicht abgeben.
- Mal angenommen sie wären verwitwet – würden sie den Müller zu sich holen?
- Ja. Das ist der Tag auf den ich warte.
- Haben sie noch Kontakt mit Müller?
- Ja, viermal im Monat fliege ich nach Berlin. Wir haben dann wunderbaren Sex und ich gebe ihm Geld.
- Fühlen sie sich nicht ausgenutzt?
- Vom Herrn Zucker? Klar. Müller ist mein Lebensziel. Zucker ist nur eine Etappe.
- Hmmh … äh … ja, ich bedanke mich für das interessante Gespräch.
- War mir ein Vergnügen.