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Vor langer Zeit trafen sich in einem tiefen Wald alle Tiere zu einer Versammlung. Dabei ging es immer ganz demokratisch zu.

Natürlich gab es mittlerweile ein 5G-Netz und damit ein schnelles Internet. Die Waldtiere nutzten es ausgiebig und konnten so lesen, was die Menschen machten.

Heute sollte es mal wieder um die Fangquote von Hasen gehen. Die Füchse forderten eine deutliche Erhöhung. Die Hasen stimmten dagegen. Der große Bär sprach ein Machtwort. Die Fangquote wurde nicht erhöht.

Nun brachte ein Eichhörnchen ein ganz wichtiges Thema an: Die Gleichstellung von Mann und Frau. Das Eichhörnchen-Männlein war als Hebamme im Wald unterwegs. Es konnte doch nicht sein, daß man ihn Hebamme nannte.

Die Rehe und die Hirsche enthielten sich der Stimme. Sämtliche Waldvögel stimmten dagegen.

Es gab eine lange Diskussion. Schließlich einigte man sich auf die Berufsbezeichnung Hebammer. Das Eichhörnchen-Männlein war zufrieden.

Nun meldete sich eine Füchsin und beklagte sich darüber, daß sie einen Schwanz hätte. Korrekt wäre doch Schwänzin.

Wieder entbrannte eine Diskussion, die lange dauerte. Und irgendwann wurde abgestimmt. Ab sofort hieß das Ding bei Wald-Weibern also Schwänzin.

Eine Dächsin meldete sich dann noch, weil sie den Begriff Eierstock unmöglich fand. Es müßte doch Eierstöckin heißen. Nach einem Gemurmel unter den Tieren wurde zugestimmt.


Die Versammlung dauerte drei Tage. Man kann sich vorstellen was noch besprochen wurde.

Aber fast alle gingen dann glücklich nach Hause.

Nur die Füchse nicht.