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BRD, Deutschland, Doppeltes Migrationsproblem, Humankapital, Kommentar, NZZ, Schweiz
Jeder fünfte Arzt in der Schweiz wurde in Deutschland ausgebildet. Gegenwärtig arbeiten etwa 6500 Mediziner aus Deutschland in der Schweiz, vorwiegend in Spitälern. Die Ausbildung dieser Ärzte hat den deutschen Steuerzahler etwa 250 000 Euro pro Person gekostet. Insgesamt hat die Schweiz damit Humankapital im Wert von rund 1,9 Milliarden Franken importiert.
Eine ehrliche Meinung in der NZZ. Sehr empfehlenswert.
Natürlich wird in der BRD nicht über Mißstände gesprochen. Wieso auch. Die BRD ist reich und alle sind glücklich. So lauten die offiziellen Verlautbarungen. Es bleibt die Frage, ob die Realität anders aussieht.
Dasselbe Problem hatten wir zu DDR-Zeiten.
Kostenloses Studium und dann ab in die BRD.
Der überwiegende Teil der Menschen hechelt
halt dem Geld hinterher, moralische Bedenken
haben sie nicht.
Stimmt. Allerdings hatten wir kein doppeltes Migrationsproblem – nur ein einfaches. 😉
Über dieses Phänomen – Brain-Drain – habe ich schon in der POS referieren müssen.
Deutsche Ärzte und Fachkräfte gehen wg. der besseren Bedingungen nach Norwegen oder in die Schweiz; Deutschland hält sich dafür in Süd- u. Osteuropa schadlos.
In jedem Fall ist es für die Herkunftsländer ein Verlustgeschäft, denn die Ausbildung dort wird über den Steuerzahler vom Staat finanziert. In den Zuzugsländern profitieren in erster Linie die Ausbeuterbetriebe, denn die zugezogenen Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger etc. arbeiten i.d.R. unter dem eigentlich üblichen Lohnniveau.
Das Problem ist doch bekannt und bei weitem nicht alles. Jeden Montag fahren tausende über die Grenze um dort pünktlich ihre Arbeit aufzunehmen. Dabei erhalten die Arbeitskräfte weit mehr als in der EU und um die Kranken- und Renten-Versicherung muss sich keiner Gedanken machen. Das wird automatisch vom dortigen Arbeitgeber erledigt. Trotzdem sind die Grenzgänger aus der EU immer noch die Billiglohnarbeiter. Einfach mal googeln nach „Arbeiten in der Schweiz“.
Beispiel: Mein Schwiegersohn hat Pädagogik für Autisten studiert und bekam in Deutschland keine Stelle. In der Schweiz bekam er auf Anfrage sofort eine und dazu etwa die Hälfte Gehalt mehr als in DE.
Offensichtlich ist das den klugen BRD-Politikern nicht bekannt. Dort spricht man vom Fachkräftemangel in der BRD.
Ich weiß das alles – bin ja auch kein Angehöriger der Politik-Kaste.
Warum gibt es solche Artikel nicht in den westdeutschen KMM? Genau.