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DDR, Deutschland, Kindheit, Klimpern, Pfennige, Preise, Vorpommern
Was man heute dort so spielt, ist mir unbekannt. Wir Kinder spielten Klimpern in den 70ern.
Mit Pfennigen wurde versucht, möglichst nahe an die Hauswand zu werfen. Gut war ein „Steher“ – da stand der Pfennig an der Hauswand. Das Werfen war damit vorzeitig entschieden. Ansonsten galt der Pfennig, der am dichtesten an der Wand lag. An einem Spiel beteiligten sich 2 bis 10 Kinder.
Der beste Werfer hatte aber noch nichts gewonnen. Er mußte jetzt die Münzen auf die nach oben gerichtete Handfläche legen, sie kurz hochwerfen, die Hand drehen, die Münzen mit dem Handrücken auffangen, sie wieder hochwerfen und mit der Hand fangen. Nur dann durfte er sie behalten.
Ein spannendes Geschicklichkeitsspiel. Es gab nie einen Streit, da die Regeln so einfach waren.
Ich hatte ein Weckglas mit Pfennigen, die ich an vielen Nachmittagen gewonnen hatte. Es waren so um die 400.
Und Pfennige waren damals wertvoll. Man konnte als Kind viel dafür kaufen.
Ein Brötchen kostete 5 Pfennige. Ein Kaugummi oder eine Stange Pfefferminzbonbons 10 Pfennige. Eine Kugel Vanilleeis 15 Pfennige. Ein Negerkuß 25 Pfennige. Eine Flasche Kola 42 Pfennige. In der Dorfkneipe gab es ein Glas Faßbrause für 23 Pfennige. Die Brause war bräunlich – so wie schwarzer Tee.
Zurück zum Klimpern. Die Besten schafften es, 20 Pfennige zu fangen. Ich kam bei einem Versuch heute nur auf 11. Nun gut meine Klimperzeit war ja auch vor einigen Jahrzehnten.
So war das damals.
Ob wir das Pfennigwerfen „Klimpern“ nannten, weiß ich nicht mehr. Aber gespielt haben wir es. Auch mal schnell in der Schulpause, wenn es keiner sah. Davor gab es das Murmeln, das war auch wie ne Sucht. Mit „Stahlern“, „Glasern“ oder „Aschern“.
Ein besonderes „Spiel“ so ab 10/12 Jahre war das „Eisschollenpeiken“. Nicht ganz ungefährlich und anfangs von meinen Eltern verboten: Man hackte sich mit nem Beil ´n Stück Eis ab und stakte dann im mehr oder weniger flachen Wasser herum.
Den größten Teil meiner Kindheit habe ich am Lubminer Strand verbracht. So bald es warm genug war: Schwimmen, Tauchen um die Wette, Volleyball spielen, „Köpfen“oder Fußball.
So wurde ich ein „Nordischer Recke“. 😉
Bei uns war dazu noch Eishockey auf dem Dorfteich angesagt. Außerdem Skilaufen, Rodeln. Im Winter gab es immer Schnee und Eis.
Fußball spielten wir bei jedem Wetter. Dazu noch Völkerball – da durften auch die Mädchen mitmachen.
Es fällt einem so nach und nach ein, wie das damals war.
Wir waren nur draußen und in der Natur. Die schlimmste Strafe war Stubenarrest.
Den verhängten die Eltern, wenn man unartig war.
Du hast die Lakritzstangen für fünf Pfennige und die dreifarbigen Lutscher für ebenfalls fünf Pfennige vergessen. Dazu gab es noch Gummischlangen für fünf Pfennige. Alles unverpackt und einzeln entnehmbar.
bummi
Bestimmte Sachen schmeckten mir nicht. Die blendet man dann wohl aus.
Wir wohnten in der Nähe von Stettin – dort gab es Dauerlutscher; rund und mit lustigen Motiven in der Mitte. An die erinnere ich mich gut. Auch die polnischen Bonbons waren nicht zu verachten.
Ich erinnere mich an eine Variante des Versteckspiels, das bei uns beliebt war: A-Zerstören. Da wurde aus Zweigen ein A auf dem Boden ausgelegt. Der Sucher musste, um ein verstecktes Kind zu „fangen“, zurück zum A laufen und von dort aus den Namen und das Versteck ausrufen. Die solcherart Eingefangenen warteten dann in der Nähe des A’s auf das Spielende. Das Knifflige dabei war, das noch nicht entdeckte Kinder sich anschleichen und das A zerstören konnten. Dadurch wurden alle bereits eingefangenen Kinder „befreit“ und der Sucher musste von vorne anfangen. Da war der Tag schnell rum.
Im Sommer waren Spritzpullenschlachten beliebt. Ne alte Spülmittelflasche, Loch in den Deckel stechen, Wasser rein und los gings. Grenzenloser Spaß.
Unser Nachbar war als Betriebsdirektor oft in der Sowjetunion unterwegs.
Es war das Größte, wenn er von dort für uns Kinder das Konfekt mitbrachte.
Als ich älter wurde, haben wir Jungs viel Skat gespielt – dem fröne ich noch immer.