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DDR, Deutschland, Getränke, Kochen, Kohlroulade, Kult, Rezepte, Speisen
Ich muß mal wieder ein altes Rezept von damals veröffentlichen. Heute vormittag habe ich genau 13 Stück zubereitet. Etwas mühsam – die Küche sieht danach nicht mehr so gut aus.
Aber die schmecken einfach phantastisch. Und man kann sie einfrieren und auch noch später genießen. Bilder gibt es heute nicht – ich war zu faul und zu beschäftigt.
Kohlrouladen gab es überall in der DDR. Standardmäßig mit Weißkohl. Das lag wohl daran, daß der Weißkohl immer verfügbar war. Chinakohl gab es nicht. Wirsing war auch schon sehr exotisch und selten. Zumindest in Vorpommern.
Aber es geht ja um den Inhalt – der ist der gleiche geblieben. Ich habe es dann mit Wirsing ausprobiert und es schmeckte. Durch Zufall kam ich auf Chinakohl, weil es keinen Wirsing gab. Und der Chinakohl ist noch besser als Wirsing.
Aber kommen wir zum Rezept:
- 500 g gemischtes Hackfleisch
- ein Chinakohl (1kg) – [oder Wirsing oder Weißkohl]
- drei Eßlöffel Semmelmehl
- ein halber Eßlöffel Salz
- ein viertel Eßlöffel Pfeffer
- Kümmel je nach Geschmack und Gefühl dazugeben (halber Teelöfel)
- ein Ei
- eine kleingehackte Zwiebel
- etwas Öl zum Anbraten
- Brühpulver (ca. 1 Eßlöffel)
Hack, Ei, Semmelmehl, Pfeffer, Salz, Zwiebel und Kümmel verühre ich mit einem Küchenmixer. Fertig. Geruchsprobe? Stimmt so. Ich schmecke das nicht ab. Ab in den Kühlschrank.
Chinakohl blanchieren. Dann natürlich abschrecken. Man braucht immer zwei Blätter pro Roulade. Stiel der Blätter einschneiden und jeweils zwei so hinlegen, das der eine Stiel den anderen überdeckt.
Hackmasse auf ein Blatt geben und und mit dem anderen zusammenrollen. Es reicht ein Zahnstocher, damit die Rolle hält.
Dann werden die Rouladen in etwas Öl scharf von beiden Seiten kurz angebraten. Nun ab in eine Auflaufform und dort schön drapieren.
Nun wird das Blanchierwasser in die Pfanne gegossen. Wenn es köchelt gebe ich etwas Brühpulver hinzu und warte eine Minute. Dann kommt der Sud über die Rouladen in der Auflaufform.
Backofen an – bei mir Gasherd Stufe 4. Nun habe ich 45 Minuten Pause um irgendeinen Unsinn zu machen.
Dann sind die fertig. Es riecht köstlich. Nicht so penetrant wie beim Weißkohl. 🙂
Probiert es mal aus – die schmecken wahnsinnig gut. Und am nächsten Tag noch besser. Man braucht nur gekochte Kartoffeln dazu – der Sud ist die Soße.
Viel Spaß beim Nachkochen!
Na; das iss ja schon mal ein Fortschritt. Wobei etwas die DDR-Ökonomie (sprich: Faulheit) fehlt. Neuerdings macht man eine Roulade in einem halben Meter, unter dem Kraut gefetteter und gewürzter Alufolie. Mir fehlt der gemahlene Kümmel bzw. ein Spritzer Kümmelöl:-))
Mein Zweiter Teil ist im Druck…es geht vorwärts:-))
Ich bin bei dem Cover fast verzweifelt. Ein Frühjahrsfoto vom Karer See.
Ich halte nichts von diesem ganzen Westfutter. Ich habe keine Mikrowelle, fresse kein Fastfood und keine Fertiggerichte, die immer stark überzuckert sind und nach Chemie stinken.
Jeder zweite Wessi hat irgendeine Allergie: Birkenpollen, Heuschnupfen, Laktose-Unverträglichkeit und ähnlichen Scheiß.
Hatte ich in der DDR nie gehört. Hängt wohl mit der Ernährung zusammen. Bio und Öko sind so ein Schwachsinn.
Ich koche aus Leidenschaft, weil ich diesen ganzen Dreck aus dem Westen nicht haben will. Mein Speiseplan ist natürlich durch die DDR geprägt. Und das ist auch gut so.
Die Profis haben das auch in der DDR in Alufolie gemacht. Oder, ganz raffiniert, als eine Art Schichtkohl in der Rührkuchenbackform ohne Stäbchen. Neuerdings, und davor verschließen wir uns natürlich nicht, kann man das auch in Silikonmatten eingerollt- bzw. in Silikonformen machen. Trotzdem empfinde ich Kümmel als Pflichtzugabe. Zumindest beim Blanchieren der Blätter.
Mikrowellen braucht man in dem Sinne, heute zu Hause, eh nicht mehr. In Microwellen wärmt man sich bestenfalls ein fertiges Essen auf. Und dann erst kommt die Frage, wer das gekocht hat. …..Und schon sind wir bei der Idee/Kundgabe mit dem Chinakohl….spitze.
Ein Essen kochen geht schneller als ein fertiges Essen kaufen:-))
Ich bin ein langsamer und traditioneller Hobbykoch. Manchmal kreiere ich eigene Gerichte, die sogar schmecken. Aber das ist auch normal, wenn man gerne kocht.
Man probiert vieles aus und lernt dadurch.
Danke für das Rezept! Wir haben die gerade gegessen. Voll lecker.