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Da sich niemand traut, muß ich das ja tun.
Es gab in der Jungen Welt einen hervorragenden Artikel von Steffen Bayer.
Darin geht es um seine Abiturzeit in Karl-Marx-Stadt von 1966 – 1970.
Er hat bemerkenswerte Sätze geschrieben, die ich genauso geschrieben hätte.
„In der kollektiven Erinnerung an jene Zeiten kommen Ausländerfeindlichkeit und -hass nicht vor. Das sollte sich erst nach dem Überstülpen »freiheitlich-demokratischer Werte« grundlegend ändern …“
Und:
„Erst das bundesdeutsche Ministerium für Wahrheit, die Bundeszentrale für politische Bildung und gleichgeschaltete »Qualitätsmedien« lehrten uns nach der Übernahme, unter welch unvorstellbarem Maß an Überwachung und Unterdrückung wir leben, lieben und leiden mussten.“
Sic!
Wie sich das alles gleicht. Ich würde mit Steffen nächtelang reden können, wenn wir uns mal begegnen. Obwohl ich 13 Jahre jünger bin. Die Erfahrungen sind exakt dieselben.
„Ein ehemaliger Offizier schrieb in seiner Absage: »Ich bin froh, nach der Wende nicht in Kriegsgefangenschaft gekommen zu sein. Ich verfress’ jetzt meine kleine Rente; damit soll es gut sein.“
Und:
„Heimat ist eben nicht nur ein Ort, sondern auch ein Gefühl; und dieses Heimatgefühl hatte ich wieder nach all unseren Gesprächen.“
„Nein, früher war nicht alles besser. Es war nur deutlich wärmer.“
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
Zum Artikel in der Jungen Welt.
Total gut! Ich habe mein Abi auch in Karl-Marx-Stadt gemacht.
Gibt es wieder eine Ostergeschichte von dir?
Natürlich. Ich schreibe ja schon in Word und kämpfe mit dem Scheiß-Editor von WordPress.
Die Feiertagsgeschichte gibt es am Karfreitag. Vorzeitige Planerfüllung. 🙂
Danke für den Link. Ich sehe das auch so. Ich bin in Senftenberg geboren und habe dort Abi gemacht. Nun bin ich in NRW gelandet und vermisse meine Heimat sehr.
Von nicht trauen kann keine Rede sein. Obwohl im Urlaub prügele ich mich seit Tagen mit der neuesten Sicherheitslücke im Microsoft Exchange herum, leider ist die Amifirma nicht in der Lage das Problem zu lösen. Wieder mal nicht …
Moin Karsten,
das war kein Vorwurf an Dich. Ich hatte auch noch bei drei anderen angefragt. Das Ergebnis siehst Du ja.
Grüße