Schlagwörter
Arbeitsamt, Aufstocker, BRD, Frank-Jürgen Weise, Hartz IV, Jubelperser, Kapitalismus, Vollbeschäftigung
Dank Hartz IV haben bald alle einen Job. Und für alle, die in „spätrömischer Dekadenz“ leben wollen, wird es sehr schwer, sich dem Arbeitsmarkt zu entziehen. Arbeitsamt-Chef Frank-Jürgen Weise lebt ganz offensichtlich in einer anderen Welt.
Mit Zahlen, deren Basis nur die Nürnberger Verwalter der Arbeitslosigkeit kennen, sieht er eine unheimlich positive Entwicklung.
Kein Wort zu 1-Euro-Jobs oder zu 0-Euro-Jobs. Kein Wort zu den Aufstockern. Kein Wort zum Abbau von Vollzeitarbeitsstellen. Kein Wort zum Absinken des Lohnniveaus durch Hartz IV.
Ohne Hartz IV hätten wir 800.000 Arbeitslose mehr – sagt Weise.
Mit Hartz IV haben wir 1.300.000 Aufstocker, die arbeiten und trotzdem Sozialleistungen beziehen – sage ich.
Welch ein Erfolg!
Es gab mal Zeiten in denen sich eine Familie von einem Vollzeitjob ernähren konnte. Das aber war vor der Einführung von Hartz IV.
Weise über Hartz IV:
Das beste Programm, das wir je hatten.
Aus der Sicht der Ausbeuter und Kapitalbesitzer ist das richtig. Aber sollte die Demokratie nicht für alle da sein?
Was ist denn mit steigender Kinder- , Erwerbs- und Altersarmut? Wie verträgt sich das mit den Aussagen des obersten Verwalters der Mangelwirtschaft?
Die Jubelperser sitzen mittlerweile an allen Schalthebeln des Machtapparates.
Was empfindet ein über Fünfzigjähriger, wenn er diesen Quatsch aus Nürnberg liest? Nach dem Versand von 500 erfolglosen Bewerbungen.
Was empfindet der Aufstocker?
Karl-Eduard von Schni sagte:
Da mir es nach einer in Summe nicht ganz so hohen Anzahl von Bewerbungen (Such-Blick-Hoch) nun endlich gelungen ist, post mortem (Traurig-Blick nach vorn), eine Existenz als selbständiger Kommentator zu gründen (grins durch Sonnenbrille), will ich nunmehr – sozusagen als Wiedergutmachung – (Strahlend-Lächeln), ein positives Signal die Zuschauer und Mitleser senden (an Brille fummel, auf Zettel-Guck). (Kunstpause-Einhalt)
Die Anzahl der Aktiengesellschaften, also der sogenannten (Gänsefüßchen-Andeut) „Arbeiterinnen“ und „Arbeiter“ (Kopf zum Zuschauer-Wend) in prekären Beschäftigungsverhältnissen (Stutzen-Vortäusch), überwiegend natürlich in Stillbeschäftigung (grins durch Sonnebrille), ist im Zeitraum vom Januar 2003 bis heute um einen nicht zu unterschätzenden Anteil gestiegen!
(Fragend-Aufblick zur Regie) Mithin ein auch von mir, das muss ich ehrlicherweise zugeben (Breit-Grins, Merkel-Raute vor Jackenknopf), deutlich wahrnehmbares Zeichen unseres heutigen gemeinsamen Wohlstands! (Verstohlen-Regie-Blick) Sehen Sie selbst (Kopf-Dreh nach rechts, Arm-Verschränk, Zurück-Lehn und Schnitt): http://www.unwortdesjahres.net/index.php?id=20
Ralle sagte:
Naja, das ist höchstwahrscheinlich eine Frage des „point of view“ – wenn mann nur noch Arbeitssklaven habe möchte, ist alles unter 100 % – Zuschuss eine Zumutung für den „Arbeitgeber“ – was die „arme Sau“ die dies ertragen und mitfinanzieren muss denkt, ist hinlänglich EGAL!
… und dann wird in diversen „gesellschaftlich nicht zumutbaren Geheimabkommen“ noch das letzte Bisschen der FDGO dahin“geopfert“ – dann ist eine wahre Aushebelung der bürgerlichen Demokratie vollzogen und wir befinden uns in einer „offenen Diktatur“ des Finanzkapitals!
… und wie die heisst, dürfte seit dem 10.01.1934 und denn ausführlichen Herleitungen Georgi Dimitroffs hinlänglich bekannt sein – nämlich – FASCHISMUS – !!!
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cource sagte:
die einzige hoffnung gegen den rechtsruck in der gesellschaft ist — wenn der systemwechsel auf sich warten lässt –, dass die mutter natur den angeblich „stärkeren“ auch mal kurzerhand mit burnout und sonstigen überforderungskrankheiten versieht
Ralle sagte:
tja, leider passiert/ trifft dies eher denen/ die, die den Anforderungen des „nicht geförderten Arbeitslebens“ mit ihrer normalen Vitalität ausgeliefert sind, dem System halt einfach „folgen“ müssen um Ihre Selbszachtung und ihren Lebensunterhalt verdienen (erarbeiten) zu müssen – also ebenso „arme Schweine“, die wie Langzeitarbeitslose, Systemgegner u.ä. nicht in der „assozialen Hängematte“ zubringen wollen oder können!
–> Schxxss System! Pfui Deibel!
Jenny sagte:
das IFO-Institut rechnet auch 2030 noch mit fast 2 Mio. Arbeitslosen bzw. vielen Langzeitarbeitslosen, führt das aber auch tw. auf ein schlechtes Qualifizierungssystem zurück.
Rotfront 2.0 sagte:
Es ist schon erstaunlich, wie Mensch so ein Wesen um eigentlich seit dem
Zusammenbruch des Bretton Woods-Systems wertloses Buntpapier macht.
Geld ist vollends zum Symbol geworden, es existiert keinerlei anerkannter
Gegenwert mehr dafür ! Würden wir also sämtliche Schulden und alles
virtuelle Geld streichen, entstände keinerlei Schaden !
Allerdings könnten sich die Geldsäcke auch nicht mehr an
gigantischen Zahlen aufgeilen und könnten auch keine
anderen Menschen mehr knechten.
Am Ende kommt es denen nur darauf an. Pfui Deibel,
wie dumm kann man nur sein ?