Schlagwörter
Anhimmelfahrt, Anostern, Ansilvester, Anweihnachten, Deutschland, Gottseidank, Sprachstörungen, Westdeutsch, Zwischendenjahren
Morgen ist schon Anweihnachten. Ich habe mich immer noch nicht an diesen westdeutschen Begriff gewöhnt – ich möchte immer laut schreien, wenn ich Anweihnachten höre. Bei uns hieß das schlicht Weihnachten.
Danach kommt in der BRD Ansilvester, Zwischendenjahren und Anneujahr. Dann Anostern, Anhimmelfahrt und Anpfingsten.
Warum man dieses An davor setzt, konnte bisher noch niemand erklären. Auch verweigerte man mir die Auskunft auf die Frage, was denn zwischen den Jahren sein würde. Wir wissen es: Nichts ist dort.
Das große Nichts bestimmt das Leben in der BRD nun schon seit über 68 Jahren. Meins erst seit über 27 Jahren. Gottseidank blieben mir die ersten 41 Jahre BRD erspart.
Morgen gibt es meine Weihnachtsgeschichte – ohne An. 🙂
Chrisamar sagte:
„Stück weit…“
Klingt mir aus 2017 noch ungut in den Ohren.
Vorher hatte ich diese Wortkette noch nicht gehört.
Aus welchem Landesteil stammt das?
Kann mir einer dazu Auskunft geben?
Mit Adventlichem Gruß!
Weberknecht sagte:
„Unter der Woche“. Sozusagen unterIrdisch. Oder was soll das bedeuten?
Ich wollte nach einer Spätschicht noch ne Pizza mitbringen und führte hier bei Krefeld ein Vorabgespräch wegen der Öffnungszeiten. Bis 11 hätten sie heute geöffnet, sagte man mir. OK, dann bin ich so gegen Dreiviertel 11 bei Ihnen, reicht doch?
Ich ließ einen ratlosen Pizzabäcker zurück.
Sämtliche Terminabsprachen und Verabredungen kann man in NRW nur in westdeutsch (Viertel vor 11) treffen.
Meine West-Frau beherrscht die deutsche Variante inzwischen ziemlich weitgehend…naja, sie möchte ja auch noch mal nach Vorpommern ziehen.
Ossiblock sagte:
Ich könnte noch spontan dieses dumme „auf Arbeit“ hinzufügen. Und halbspontan dieses noch dümmere „Gehts gut“? Und unspontan das Wessiplagiat „Nordseewellenlied“.
Weberknecht sagte:
Und noch eine semispontane Ergänzung, ein Südwestdialekt, der es bis in die Hauptnachrichtensendungen schafft: „In Kina gibt es einige halbstaatliche Kemiekonzerne.“
Uli Meyke sagte:
Der Gott Söder im Focus-Interview:
„Die Menschen dürfen nicht den Eindruck haben, dass wir nur über uns nachdenken und nicht über sie.“